… würde jeder Fundbüro-Mitarbeiter, der Fundgut oder Geld unterschlägt (stiehlt), fristlos gekündigt bzw. vom Dienst suspendiert werden und sämtliche Pensionsansprüche verlieren + 1.000 Euro Ordnungsgeld! Gnadenlos …
Handtasche im Bus vergessen, Jacke im Zug gelassen oder Portemonnaie im Park verloren: Wer wertvolle oder lieb gewordene Dinge verliert, muss auf ehrliche Finder hoffen. Und auf zuverlässige Fundbüros. Man erzählt sich, dass immer wieder etwas verschwindet, vor allem Geld. In Fundbüros darf nichts verschwinden!
Im Januar 2005 ging der Fall Tegel durch die Presse. Im Fundbüro des Berliner Flughafens verschwanden wiederholt Fundstücke aus den Regalen. Der Staatsanwalt ordnete eine Videoüberwachung an. Kurze Zeit später wurden drei Mitarbeiter/innen des Fundbüros beim Plündern von fremdem Reisegepäck ertappt. Krass, aber kein Einzelfall.
Die Stiftung Warentest hat Fundbüros getestet: 21 Annahmestellen in sechs deutschen Städten. Von der Polizeiwache in Hamburg über den Flughafen München bis zum zentralen Fundbüro in Berlin. Anonyme Tester lieferten dort 63 Portemonnaies und Geldtaschen ab. Als die vermeintlichen Verlierer nachfragten, waren zehn (!!!) Fundstücke verschwunden. In vier weiteren Portemonnaies fehlte Geld, obwohl die Finder alles abgegeben hatten.
Diebstahl quer durch die Republik
Hinter den Fundbüros stehen meist Behörden: Kommunen, Verkehrsbetriebe oder die Polizei. Ihr gesetzlicher Auftrag: die sichere Verwahrung von Fundstücken und ihre Aushändigung an den rechtmäßigen Besitzer.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Einige Fundbüros helfen der Ehrlichkeit ihrer Mitarbeiter mit elektronischen Systemen auf die Sprünge. Beispiel Berlin. Im Zentralen Fundbüro werden alle Fundsachen mit einem Code registriert. Der speichert auch den Mitarbeiter, der das Fundstück entgegen nimmt. Der Bearbeitungscode lässt sich weder ändern noch löschen. Das soll verhindern, dass Fundstücke „verloren gehen“. Und dieses System sollten wir überall einführen. Republikweit.
Noch eine Reformidee: eine Fangprämie von 500 Euro für jeden überführten Fundbüromitarbeiter, der fremdes Geld oder Fundgut stiehlt. Der Ehrliche darf nicht mehr der Dumme sein …
Schlussendlich sollten alle ehrlichen Finder, wenn sie dem zustimmen, mit einem positiven Eintrag in ihr polizeiliches Führungszeugnis belohnt werden. Es muss ja nicht so bleiben, dass nur negative Dinge in ein Führungszeugnis eingetragen werden. Arbeitgeber die Einsicht in ein Führungszeugnis (früher Sitten-Zeugnis) hätten, würden sich durchaus darüber freuen, wenn ein Bewerber eine (dokumentiert) ehrliche Haut zu sein scheint. Ein Denkanstoß …
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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7 Antworten bis jetzt ↓
1 1A // Apr 23, 2011 at 16:49
Sehr gut! Gepixelte Gesichter sollte es dann auch nicht mehr geben. Wer erwischt wird, muss Gesicht zeigen!
2 nmlk // Apr 23, 2011 at 17:23
Ein Fest für Hobby- und andere Detektive, falls die OPD mal am Ruder ist. Daumen hoch, für mehr Anstand und Gerechtigkeit!
3 Leandro // Apr 23, 2011 at 18:04
So gseh häsch rächt. Du kriagsch vo miar 10 pünkt uf dr skala!!!
4 K. M. // Apr 23, 2011 at 21:48
Ihre alles durchdringende Forschheit erinnert mich gerade an den ARD-Zweiteiler „Gottes mächtige Dienerin“. Die resolute Schwester Pascalina (Christine Neubauer) könnte glatt aus Ihrem „Stall“ sein. :-)
5 Maik // Apr 29, 2011 at 13:02
Mit Ihren Vorschlägen gehe ich voll und ganz konform. Abschreckende Strafen würden helfen.
Beide Daumen hoch!
6 „Wenn ich König von Deutschland wär …“ (98) // Jun 4, 2011 at 17:01
[…] einige Steuern und Abgaben senken könnten, wenn sich deutlich mehr Menschen als heute an die Spielregeln halten. Unser aller Vaterland könnte zu einem Paradies auf Erden werden, wenn der größte Teil […]
7 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 18, 2011 at 14:45
[…] durch die Republik geklaut wird. Dem würden wir einen Riegel vorschieben, indem wir das Kapitel 75 durchplanen und umsetzen […]